Das muss man mal erlebt haben

In diesem Winter war es nördlich des Polarkreises extrem kalt.

Schon zum zweiten Mal ist Torsten Schubert in den hohen Norden auf Wildnistour mit dem Hundeschlitten gefahren. „Mit den Hunden durch die unberührte Natur zu fahren, macht nicht nur einen Riesenspaß“, sagt er. „Umgeben von der atemberaubenden Schönheit der tiefverschneiten Landschaft kann man super vom Alltag abschalten und ein Abenteuer der ganz besonderen Art erleben“.

Kälter als sonst

Mit dem Flieger geht es im Februar nach Kiruna, nördlich des Polarkreises, in die schwedische Provinz Lappland. In der nördlichsten Stadt Schwedens herrscht subarktisches Inlandsklima. Im Winter liegen die Temperaturen normalerweise tagsüber zwischen -9 und -15 Grad. Dieser Winter scheint aber besonders kalt zu sein. Noch eine Woche vor seiner Ankunft soll das Thermometer tatsächlich auf fast -50 Grad gefallen sein, was auch für Einheimische extrem kalt ist. Während seiner Wildnistour liegen die Temperaturen dann aber „nur noch“ zwischen -30 und -40 Grad. Die Touren werden deshalb von fünf bis sechs Stunden, auf zweieinhalb bis drei Stunden täglich verkürzt, weil es selbst für die Hunde zu kalt ist.

Ab in die Wildnis

Schon zwei Mal war Torsten Schubert im hohen Norden auf Wildnistour mit dem Hundeschlitten.

Eine gute halbe Stunde dauert die Autofahrt nach Jukkasjärvi. Hier in der Wildnis startet das Abenteuer. Es fühlt sich kälter an als in der Stadt, aber der Urlaubs-Musher ist bestens vorbereitet. Neben dicker Funktionsunterwäsche, Fleecejacken, Iso-Jacke und -Hose, dicken Outdoorstrümfen, so genannten Expeditionshandschuhen und -stiefeln, hat Torsten Schubert auch Unterziehhandschuhe eingepackt. Der 65-jährige leidet unter dem Raynaud-Syndrom, bei dem die Finger bei Kälte oder Feuchtigkeit weiß und taub werden. „Im Internet war ich auf die Wirkung von Silberfasern auf das Raynaud-Syndrom aufmerksam geworden und habe mir kurzerhand Unterziehhandschuhe mit Silberfaser bestellt“, erzählt er. Unterziehhandschuhe aus Merinowolle hat er aber auch eingepackt, um deren Wirkung mit der der Silberhandschuhe besser vergleichen zu können. „Mit Raynaud muss man sich im Klaren sein, dass man bei -35 Grad keine Wunder erwarten kann. Nach spätestens einer Stunde werden die Hände kalt und die Blutleere des Raynaud Syndroms tritt ein“, sagt er, „aber mit den Silberhandschuhen fühlte es sich angenehmer an und dauerte länger“.  Beim täglichen Anschirren der Hunde reichen die Silberhandschuhe sogar völlig aus: „Man hat einerseits mehr Gefühl und in diesen 20 Minuten kühlen die Finger auch nicht so stark aus“.

Übrigens, die dritte Wildnistour im nächsten Jahr ist schon geplant. „Dann werde ich aber extra lange Unterziehhandschuhe mitnehmen, die bis über den Puls reichen.

Fotos: Torsten Schubert