Azofarben, Formaldehyd, Biozide – knapp 7.000 Chemikalien kommen bei der Verarbeitung von Textilien zum Einsatz. Die Textilbranche nennt sie „textile Ausrüststoffe“ und sie sollen Pullover weich und Hemden knitterfrei machen oder dafür sorgen, dass der Regen von der Outdoor-Jacke abperlt.
Für Kleidung gibt es keine Kennzeichnungspflicht
Anders als bei Lebensmitteln, bei denen der Gesetzgeber eine Auflistung aller Inhaltsstoffe fordert, muss bei Kleidung lediglich die Art des Stoffes kenntlich gemacht werden. Was sonst noch drin ist, können nur Labortests ans Licht bringen. Doch was da bei Stichproben manchmal gefunden wird, kann nicht nur die Gesundheit beeinträchtigen und Allergien auslösen, es kann sogar das Krebsrisiko erhöhen.
So können Sie sich schützen
Um die Gefahren möglicher Chemie-Cocktails durch textile Ausrüststoffe in der Kleidung so gering wie möglich zu halten,
- sollten Sie grundsätzlich jedes Kleidungsstück, das direkt auf der Haut getragen wird, vor dem ersten Tragen waschen
- den Geruchstest machen, denn riecht das neue T-Shirt oder die neue Hose stark nach Chemie, enthält es wahrscheinlich nicht unerhebliche Mengen der textilen Ausrüststoffe
- auf das Etikett achten, denn findet sich dort der Hinweis „nur separat waschen, kann färben“, könnte das Kleidungsstück Farbstoffe freisetzen, die Allergien auslösen können
- achten Sie auf Prüfsiegel wie beispielsweise „Textiles Vertrauen nach Öko-Tex-Standard 100“, denn Textilien, die dieses Siegel erhalten haben, wurden einer strengen Prüfung unterzogen und gelten als gesundheitlich und ökologisch unbedenklich.
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