Zum Fastenwandern nach Westerland
„Was heißt hier hungern? Fasten ist ein Gewinn für Körper und Seele“, sagt Hanja S., die gerade von einer Woche Fastenwandern auf Sylt wieder nach Hause gekommen ist. Es ist schon das fünfte Mal, dass die Kielerin ins Fastenhaus Werner kommt. Anders als in den Jahren zuvor, hat sie sich dieses Mal zum Basenfasten angemeldet.
Was unterscheidet Basenfasten vom Heilfasten?
Anders als beim Heilfasten, bei dem man nur Wasser, Säfte, Kräutertees und Gemüsebrühe zu sich nimmt, kann man sich beim Basenfasten durchaus satt essen. Auf dem Speiseplan stehen allerdings nur rein basische Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Pilze, Kräuter, Samen und Nüsse. Auf säurebildende Nahrungsmittel – im Wesentlichen Getreide und tierisches Eiweiß – wird dagegen verzichtet. In Kombination mit viel Bewegung in der gesunden Nordseeluft wird der Säure-Basen-Haushalt des Körpers harmonisiert, der Organismus von Schlacken befreit und ganz nebenbei purzeln auch noch ein paar Pfunde.
Täglich 12 bis 16 Kilometer
Obwohl die Tage auf Sylt streng getaktet waren, strotzt sie nur so vor Energie und Lebensfreude. Gleich nach dem Aufstehen stehen Teetrinken und Frühsport auf der Promenade auf dem Programm. Danach geht es zum Frühstück, das aus Obstsalat, abgerundet mit Sesam, etwas Zimt, Kürbis- und Sonnenblumenkernen, besteht. Anschließend werden die Wanderschuhe geschnürt und los geht es. Auf den täglichen 12 bis 16 Kilometer langen Wanderungen durch die unberührte Natur der Insel wird der 53-jährigen einiges abverlangt. Immer mit dabei Hund Humphrey, der bei allen Teilnehmern für gute Laune sorgt. Es ist windig, kalt und die ersten Tage auch regnerisch. Aber sie hat ja zwei Paar Silber-Outdoorsocken eingepackt, die sie bei den drei- bis vierstündigen Wanderungen nicht nur vor Blasen, sondern auch vor kalten Füßen bewahrt haben. „Es gibt nichts Besseres zum Wandern“, sagt sie, „weil diese Socken absolut faltenfrei sitzen und die flachen Nähte nicht zu Scheuer- oder Druckstellen führen können“. Und weil die Socken durch ihren hohen Silberanteil nicht zu unangenehmem Fußgeruch führen und durchaus ohne zwischenzeitliches Waschen auch mehrmals getragen werden können, kann sie das zweite Paar an eine Freundin verleihen, die bei den Fußmärschen ständig unter kalten Füßen leidet.
Besser als zwei Wochen Sommerurlaub
Durchgepustet von der frischen Brise und erschöpft von der ungewohnten Bewegung, ist Hanja S. froh, dass es beim Basenfasten mittags einen knackigen Salat und abends frisches Ofengemüse zu essen gibt und tatsächlich auch satt macht. „Ein bisschen habe ich die Euphorie aber doch vermisst, die sich nach ein bis zwei Tagen Heilfasten einstellt“, resümiert die Kielerin, ist gleichzeitig aber auch erstaunt, wie gut sie sich fühlt und wie leistungsfähig sie ist. „Ich kann nur jedem, der Zeit braucht, mal total runterzukommen, das Fastenwandern empfehlen“, sagt sie, strahlt und freut sich, dass sie den „Winterspeck“ auf der Insel zurück gelassen hat. Denn bei ihrer Rückkehr hat die Kielerin zweieinhalb Kilo abgenommen und fühlt sich erholter als nach einem zweiwöchigen Urlaub in sonnigen Gefilden.