So genannte multiresistente Keime gefährden Patienten in den Kliniken

Die meisten Krankenhausinfektionen werden durch Bakterien verursacht

Krankenhausinfektionen gehören zu den häufigsten Komplikationen, die sich bei der Behandlung ergeben. Foto: upixa/fotolia

Zum heutigen Weltgesundheitstag berichtete das Morgenmagazin der ARD darüber, dass sich in Deutschland jedes Jahr etwa eine Million Patienten in Krankenhäusern mit Keimen infizieren. Für rund 30.000 Menschen endet so eine Krankenhausinfektion mit dem Tod.  Die Gefahr, sich zu infizieren, wächst ständig. Der Grund: Neue so genannte multiresistente Keime, gegen die inzwischen viele Antibiotika nicht mehr helfen. Mittlerweile hat das Gesundheitsministerium das Infektionsschutzgesetz verschärft und einen 10-Punkte-Plan entwickelt, der den Ausbau von Hygienestandards vorsieht.

Krankenhausinfektionen vermeiden

Bereits der Aufenthalt in einem Krankenhaus birgt ein gewisses Infektionsrisiko, weil viele kranke Menschen auf vergleichsweise kleinem Raum zusammentreffen. Doch wie werden die Keime übertragen?

  • Krankenschwestern, -pfleger und Ärzte, die wegen des hohen Arbeitsdrucks oft nur wenig Zeit für die nötigen Hygienemaßnahmen haben, können zum Überträger werden.
  • Katheder, Dialyse- oder Beatmungsgeräte machen es möglich, dass potentielle Erreger in den Körper von Patienten eindringen.
  • Etliche Bakterien kommen auch am Körper gesunder Menschen vor. Die meisten sind harmlos oder sogar nützlich. Doch wenn es diesen Bakterien gelingt, über eine offene Wunde in den Körper kranker oder immungeschwächter Menschen einzudringen, kann es zu gefährlichen Krankenhausinfektionen kommen.
  • Darüber hinaus spielt der massenweise Einsatz von Antibiotika in den Mastställen eine wichtige Rolle, weil sie die Entwicklung resistenter Keime fördert und immer mehr Menschen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen. Resistenzen können aber auch entstehen, wenn antibiotische Medikamente nicht fachgerecht eingesetzt werden. Doch wenn Antibiotika versagen, droht den Patienten eine Sepsis, die schlimmstenfalls zum Tode führen kann.

Die meisten Krankenhausinfektionen werden durch Bakterien verursacht

In knapp Dreiviertel der Fälle werden Klinikinfektionen durch Bakterien verursacht. Häufige Erreger sind die Bakterien Staphylokokkus aureus und Pseudomonas aeruginosa, die inzwischen multi-resistent gegen viele gängige Antibiotika geworden sind. Wegen ihrer enormen Widerstandsfähigkeit können sie sogar auf Krankenhauskitteln oder medizinischen Instrumenten lange überleben. Um Krankenhausinfektionen zu vermeiden, sind gewissenhafte Hygienemaßnahmen unerlässlich:

  • Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt das Händewaschen. Pflegepersonal und Ärzte sind daher angehalten, ihre Hände vor und nach jedem Kontakt mit einem Patienten gründlich zu waschen und zu desinfizieren.
  • Das Klinikpersonal kann darüber hinaus ein Übriges tun, indem es Unterwäsche und Socken mit Silberfasern trägt. Wegen ihres hohen Anteils von bis zu 12 Prozent Silberfasern aus 99,9-prozentigem reinen Silber sind die Textilien selbstdesinfizierend, temperaturregulierend, schweißreduzierend und zu 100 Prozent geruchsneutral.
  • Doch auch Besucher können ihren Beitrag zur Hygiene im Krankenhaus leisten, wenn sie vor dem Betreten der Krankenstation ihre Hände desinfizieren. In den meisten Kliniken hängen entsprechende Spender auf den Fluren.

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