Kennen Sie das auch? Sie steigen in den Flieger und bei der Landung sind die Füße so geschwollen, dass man kaum noch aus den Schuhen kommt – geschweige denn wieder hinein. Bei einem Kurztrip mag es gerade noch gehen, aber auf Langstreckenflügen ist nahezu jeder betroffen. Touristenklasse-Syndrom oder Flugreise-Thrombose wird dieses Phänomen genannt. Kurios, aber wahr: Das Risiko der Reise-Thrombose ist weitaus höher, als mit dem Flugzeug zu verunglücken.
Was geschieht in der Flugzeugkabine?
Da die Luft in Flughöhen über 10.000 Metern zu dünn zum Überleben ist, wird in der Flugzeugkabine ein Innendruck erzeugt, der einer Höhe von 2.400 Metern über dem Meeresspiegel entspricht – also ähnlich wie auf einem hohen Berggipfel. Ein Druckausgleich auf Meereshöhenniveau ist nicht möglich, weil er die Stabilität der Außenhaut des Flugzeuges beeinträchtigen könnte. Während sich Herz und Kreislauf durch eine höhere Atem- und Herzfrequenz auf die ungewohnten Druckverhältnisse einstellen, denen sich die Venen aus, so dass der Blutfluss langsamer wird. Die Folge: die Füße schwellen an und wollen nicht mehr in die Schuhe passen. Aber auch die Luftfeuchtigkeit in der Kabine trägt zu einem Anschwellen der Beine und Füße bei. Während eine Luftfeuchtigkeit von etwa 45 bis 55 Prozent für das menschliche Wohlbefinden optimal ist, liegt sie in einem Flugzeug bei drei Prozent. Die Luft ist also ähnlich trocken wie in der Wüste, so dass der Körper Flüssigkeit verliert und das Blut dickflüssiger wird. Hinzu kommt, dass die Passagiere – insbesondere in der Touristenklasse – nur wenig Platz haben, ihre Sitzposition zu verändern, so dass die Venen in der Leistengegend und in den Kniekehlen ständig abgeknickt werden. Das ohnehin schon dickflüssigere Blut in den Venen fließt dadurch noch langsamer.
Wer ist betroffen?
Das Risiko, während eines Langstreckenfluges eine Flugreise-Thrombose zu entwickeln, bei der es zu Komplikationen wie einer lebensgefährlichen Lungenembolie kommen kann, ist für die meisten Menschen eher gering. Eine Gefahr aber besteht für:
- Frauen, die die Pille nehmen
- Schwangere
- Raucher
- Menschen mit Krampfadern
- ältere Menschen
- Übergewichtige
- Personen, die bereits eine Thrombose gehabt haben.
Wenn einer oder mehrere Punkte auf Sie zutreffen, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen und gegebenenfalls vor einem längeren Flug einen Spezialisten für Venenerkrankungen konsultieren.
Was kann man tun?
Die beste Vorbeugung gegen das Touristenklasse-Syndrom ist Bewegung. Versuchen Sie einen Platz an den Notausgängen oder am Gang zu bekommen, hier hat man mehr Beinfreiheit. Bei ruhigem
Flug, sollten Sie mindestens einmal pro Stunde aufstehen, auf dem Mittelgang auf und abgehen, auf den Zehen wippen und den Körper ganz durchstrecken. Aber auch auf dem Sitzplatz selbst lässt sich einiges gegen einen venösen Stau unternehmen:
- Machen Sie alle halbe Stunde FußgymnastiK: dazu die Zehen bewegen, die Fußgelenke kreisen lassen und die Wadenmusklen rhythmisch anspannen.
- Ziehen Sie bequeme Kleidung an, die nicht einengt und leichte Schuhe.
- Tragen Sie kniehohe Reisesocken mit Siberfasern [https://bestsilver.de/Reisesocke-knielang/30200], denn Silber ist der beste elektrische Leiter. Es aktiviert die Blutzirkulation, so dass das Blut schnell in Richtung Herz fließen kann. Die Füße schwellen nicht an und passen garantiert vor der Landung noch in die Schuhe.
- Schlagen Sie nicht die Beine übereinander, das beeinträchtigt die Blutzirkulation zusätzlich.
- Ist der Platz neben Ihnen nicht besetzt, zögern Sie nicht, ab und an die Beine hochzulegen.
Ausreichend trinken
Wichtig ist auch die Flüssigkeitszufuhr. So verliert der menschliche Körper zum Beispiel auf einem Flug von München nach New York rund einen Liter Flüssigkeit. Trinken Sie also während des Fluges ausreichend und regelmäßig. Fruchtsäfte und Mineralwasser sind ideal, weil sie den Körper nicht nur mit Flüssigkeit sondern auch mit Mineralien versorgen. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol, weil er die Venen zusätzlich erweitert und dadurch den Blutstrom weiter verlangsamt.
Übrigens: In der Business- oder der ersten Klasse haben Sie zwar mehr Beinfreiheit, aber der Kabinendruck und die relative Luftfeuchtigkeit sind nicht anders als in der Touristenklasse.