Den Ursachen auf den Grund gehen
Die naheliegendste Ursache für kalte Hände sind niedrige Umgebungstemperaturenoder zu dünne Kleidung. Doch wenn die Hände immer wieder plötzlich kalt werden, sollten Sie bei Ihrem Hausarzt abklären lassen, ob mit der Beschaffenheit der Gefäße, den Hormon- und Nervenfunktionen oder der Herz- und Kreislauftätigkeit alles in Ordnung ist. In seltenen Fällen kann auch eine Sklerodermie (griechisch skleros „hart“, derma „Haut“) vorliegen – eine seltene, aber folgenschwere Erkrankung, an der geschätzt 50 von 100.000 Menschen erkranken. Bei mehr als 90 Prozent der Betroffenen macht sich die Krankheit zunächst durch das Raynaud-Syndrom bemerkbar. Heilen kann man die „harte Haut“ nicht, aber mit Medikamenten lässt sich der Krankheitsverlauf verlangsamen und manchmal sogar aufhalten.
Auslöser für Attacken
Häufig genügt schon der Griff ans kalte Lenkrad oder nach einer eisgekühlten Flasche und schon schießt der Schmerz in Finger und Hände. Abrupt ziehen sich die Finger zusammen, das Blut entweicht und die Haut wird zunächst blass und dann blau. So ein Gefäßkrampf kann bis zu 30 Minuten dauern. Hat sich die Gefäßmuskulatur erst wieder entspannt, strömt mehr Blut als normal in die Finger zurück, so dass sie sich intensiv rot verfärben und weiter schmerzen. Außerdem können auch niedrige Außentemperaturen, Arbeiten in kaltem Wasser, Stress oder psychische Belastungen die Attacken des Raynaud-Syndroms auslösen.
Primäres oder sekundäres Raynaud-Syndrom
Die Ursachen für ein primäres Raynaud-Syndrom, das vor allem junge Frauen unter 40 Jahren mit niedrigem Blutdruck betrifft, sind noch weitgehend ungeklärt. Glücklicherweise sind diese Durchblutungsstörungen aber nicht bedrohlich und gehen mit fortschreitendem Alter zumeist von selbst zurück. Dagegen tritt das sekundäre Raynaud-Syndrom oft infolge anderer Autoimmunerkrankungen, wie entzündlichem Rheuma oder einer systemischen Sklerodermie, auf. Raynaud-Anfälle können aber auch durch das langjährige Arbeiten mit stark vibrierenden Geräten, wie zum Beispiel Kettensägen oder Presslufthämmern, ausgelöst werden. Man spricht dann vom sogenannten Vibrationssyndrom, das von den Berufsgenossenschaften als Berufskrankheit anerkannt wird.
Raynaud-Syndrom und Sklerodermie
Zumeist tritt die systemische Sklerodermie im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auf und trifft Frauen rund viermal häufiger als Männer. Bei mehr als 90 Prozent der Betroffenen macht sich die Krankheit zunächst durch das Raynaud-Syndrom bemerkbar. Allerdings sind Raynaud-Anfälle nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass man an einer systemischen Sklerodermie erkrankt ist. Deshalb sollte zunächst von einem Facharzt abgeklärt werden, ob die Raynaud-Phänome durch andere Krankheiten oder ganz ohne erkennbare Ursachen auftreten.
Antikörper attackieren das Bindegewebe
Wird eine systemische Sklerodermie festgestellt, dauert es zumeist mehrere Jahre ab dem ersten Raynaud-Anfall, bis sich die Haut merklich verhärtet. Bis auf wenige Einzelfälle, schreitet die Krankheit nur sehr langsam fort und innere Organe, wie Herz, Lunge, Speiseröhre oder Nieren, werden oft erst Jahre oder Jahrzehnte später in Mitleidenschaft gezogen. Anlass für die Verhärtung ist eine Autoimmunreaktion. Aus bislang noch ungeklärtem Grund bildet das Immunsystem Antikörper, die das Bindegewebe der Haut und anderer Organe angreifen, wodurch es zu Entzündungen und einer Überproduktion kollagener Fasern kommt. Kollagen, das der Haut und dem Gewebe eigentlich Elastizität verleiht, führt in zu großer Dosis jedoch zur Starre, so dass die Patienten mit der Zeit ihre Beweglichkeit verlieren.
Sklerodermie und Raynaud-Syndrom lindern
Da die Ursachen von Raynaud und Sklerodermie bislang noch nicht heilbar sind, der Verlauf der Krankheiten therapeutisch nur verlangsamt werden kann, sollten Patienten mit systemischer Sklerodermie
- grundsätzlich täglich krankengymnastische Übungen – wie das Kneten von warmem Paraffin oder erhitzten Hirsekörnern – machen, um die Beweglichkeit der Fingergelenke und die Durchblutung zu verbessern. Sind die Finger entzündlich geschwollen, kann zudem eine Lymphdrainage hilfreich sein.
- nicht rauchen, weil Nikotin ein starkes Gefäßgift ist.
- die Hände warmhalten und konsequent vor Kälte schützen.
Außerdem sollten Betroffene Arbeiten in kaltem Wasser meiden und im Winter das Haus nicht ohne Handschuhe verlassen. Da die morgendlichen Temperaturen auch im Herbst und Frühjahr oft so niedrig sein können, so dass der Aufenthalt im Freien einen Raynaud-Anfall auslösen könnte, sollten sie zumindest morgens Handschuhe tragen. Dabei haben sich Handschuhe mit Silberfasern, die am besten unter konventionellen Handschuhen getragen werden, besonders bewährt. Mit einem Silberanteil von acht Prozent wurde ein spezielles Handschuh-Produktionsverfahren in „Nahtlos-Technologie“ mit einer Faser aus 99,9-prozentigem reinem Silber kombiniert. Das Ergebnis: eine optimale medizinische Wirkung auf natürlicher Basis, denn das Silber in den Handschuhen
- kann die Mikrozirkulation der Haut aktivieren, das heißt, das Blut fließt schneller.
- reduziert die Wärmeverflüchtigung, ganz ähnlich wie eine Überlebensfolie aus dem Auto-Verbandskasten.
- hat antibakterielle Eigenschaften, die einen wundheilenden Effekt haben können, wenn die Haut spannt und zum Reißen neigt.
Mit einer hervorragenden Passform bieten die Handschuhe zudem volle Bewegungsfreiheit und schränken die Tastfähigkeit kaum ein, so dass sie zur Vorbeugung von Raynaud-Anfällen durchaus auch ständig getragen werden können.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, um Raynaud-Anfälle zu verhindern, kann der Arzt zusätzlich gefäßerweiternde und antientzündliche Medikamente zur Vorbeugung offener Stellen an den Fingerspitzen verordnen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Blogbeitrag enthält nur allgemeine Informationen, darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
Fotos: fotolia-luna/TDS Healthcare